Maryam Mohammadi “Hug u later” / Kulturforum Brüssel

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Maryam Mohammadi ist freischaffende Fotokünstlerin (Dokumentar- und Staged-Fotografie) und Kuratorin aus Teheran, Iran.

Die Fotografie ist für Maryam Mohammadi ein Ventil, mit dem sie sichtbar machen kann, was sie fühlt. Die Fotografie ist auch ein Mittel, soziale Themen zu bearbeiten. Ihre Schwerpunkte liegen oft auf den Themen Geschlecht, Sozialisation sowie Migration. Mohammadi bezieht sich immer wieder auf Frauen in verschiedenen kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Kontexten. Ihre Doktorarbeit widmete sie dem Thema “Fotografie und Feminismus”. Die Fotokünstlerin war mehrere Jahre Dozentin an der Teheraner Kunstuniversität.

Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Graz. Neben akademischen Lehrtätigkeiten und Workshops sowie zahlreichen Ausstellungen und Projekten erhielt sie bereits einige Auszeichnungen für ihre Werke, unter anderem den Kunstförderungspreis der Stadt Graz im Jahr 2013. Seit einigen Jahren ist Maryam Mohammadi im Vorstand von XENOS – Verein zur Förderung der soziokulturellen Vielfalt. In den letzten Jahren hat sie in interkulturellen, feministischen Erwachsenenbildungs- und Jugendzentren gearbeitet. Seit 2015 ist sie Mitglied des Grazer Frauenrates.

Die Fotografin hat mehrfach im Iran und in Europa ausgestellt und Fotoausstellungen im Iran, in der Tschechischen Republik und in Bosnien-Herzegowina kuratiert. Auch Belgien ist der Künstlerin nicht fremd. 2019 war sie die erste sechsmonatige Artist-in-Europe-Stipendiatin des Landes Steiermark mit einem Atelier im Wiels, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst in Brüssel. 

Während dieser sechs Monate entstand die Arbeit #me_in_brüssel. Dazu schreibt die Künstlerin: „Ohne gemeinsame Sprache und Kenntnis von der Stadt fühlte ich mich anfangs in Brüssel, wo ich wie viele andere nur als eine temporäre Bewohnerin lebte, völlig fremd. Erst mit der Zeit bekam ich ein Gefühl von der Vielfalt in Kunst und Kulturen dieser internationalen Stadt. Dabei spielten die Metro-Linien eine große Rolle, die auch hier als Verbindungslinien zwischen unterschiedlichsten und gegensätzlichsten Teilen der Stadt dienen. So pendle ich zwischen meiner Wohnung im migrantisch geprägten Molenbeek und dem EU-Viertel, wo ich EU-Parlamentarierinnen aus verschiedenen Ländern zu feministischen Themen befrage. Die Station am Bahnhof Midi ist für mich ein weiterer wichtiger Knotenpunkt am Weg zu meinem Atelier. Es sind die Metro-Stationen, die mir ein Bild von der Stadt zeichnen und für mich zu Brückenköpfen der Orientierung und des Vertrautwerdens wurden. Mit der Fotoserie #me_in_brüssel möchte ich meine Präsenz in diese für mich neue Stadt einschreiben.“

Im Rahmen des „Artist in Isolation-Projekts der Kunsthalle Graz ist der Videobeitrag Hug_u_later entstanden. Darin beschäftigt sich Mohammadi mit den Fragen des Künstlerseins in Zeiten von Coronakrise und Isolation, inspiriert durch ihr eigenes Schicksal als in Österreich lebende Iranerin.

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