Oskar Kokoschka / Kulturforum Paris

„Un fauve à Vienne" (ein Raubtier in Wien)

Das Musée d’Art Moderne de Paris präsentiert die erste Pariser Retrospektive des österreichischen Künstlers Oskar Kokoschka (1886-1980). Die Ausstellung zeichnet sieben Jahrzehnte bildnerischen Schaffens nach und zeigt die Originalität des Künstlers und ermöglicht uns, gemeinsam mit ihm das 20. Jahrhundert Europas zu durchqueren. Diese Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Paris organisiert und mitfinanziert.

Als Maler, aber auch Schriftsteller, Dramatiker und Dichter erscheint Oskar Kokoschka als engagierter Künstler, getragen von den künstlerischen und intellektuellen Umwälzungen des Wiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Durch seinen Willen, die Intensität der Seelenzustände seiner Zeit auszudrücken, und ein gewisses Talent zur Provokation wird er ab 1908 zum Enfant terrible in Wien, wo er, unterstützt von Gustav Klimt und Adolf Loos, eine neue Generation von Künstlern inspiriert, darunter Egon Schiele. Als Porträtmalerin der Wiener Gesellschaft gelingt es Kokoschka, das Innere ihrer Modelle mit unübertroffener Effizienz zu beleuchten.

Von der Trennung von der Komponistin Alma Mahler, mit der er zwischen 1912 und 1914 eine turbulente Beziehung unterhielt, erschüttert, tritt Kokoschka zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs in die Armee ein. Er wird zweimal schwer verletzt werden. Anschließend lehrt er an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, wo er nach neuen Formen des bildlichen Ausdrucks sucht, als Kontrapunkt zu zeitgenössischen Strömungen wie Expressionismus, Neue Sachlichkeit und Abstraktion…

Die Ausstellung wird nach Paris im Museum Guggenheim in Bilbao zu sehen sein.